Die Shisha und ihre lange Reise

Die Shisha und ihre lange Reise


Shisha ist die Bezeichnung für eine Wasserpfeife zum Konsumieren von aromatisiertem Tabak, wobei Wasser als Filterstoff für das Rauch-Dampfgemisch dient. Der Ursprung der Wasserpfeife in Indien Der häufigste und gebräuchlichste Name für die heutige Shisha ist Nargilem. Wenn man sich die Ursprungsform der Shisha ansieht, die aus Indien stammt und in vielen Teilen Indiens bis heute noch genutzt wird, wird klar warum: In Indien heißt Nārikela (नारीकेल) Kokosnuss. Dieses Naturprodukt eignet sich ideal zum Umbau in ein Rauchgefäß bzw. zum Filtern von Rauch. Die Kokosnuss ist ein dichter und stabiler Kern einer Steinfrucht, welche drei Keimlöcher hat und Fruchtwasser, umhüllt von Fruchtfleisch, dicht lagert. Diese dichte natürliche Konstruktion macht sie zum idealen Ausgangsprodukt für das erste Rauchgerät, weil das Wasser zur Filterung benötigt wird, um den Rauch angenehmer zu machen. Indien ist der drittgrößte Kokosnusshersteller weltweit, was die Annahme unterstützt, dass es sich bei Indien um das Ursprungsland der Wasserpfeife handelt. Im Iran und anderen arabischen Ländern wurden keine Kokosnüsse angebaut.

Die Shisha: Von der Kokosnuss zur Wasserpfeife

Eine Kokosnuss wird mithilfe ihrer Keimlöcher geöffnet, ohne das runde hohle Gefäß zu beschädigen und man kann ganz einfach Bambus oder andere hohle Rohre an die drei Keimlöcher anbringen. Diese dienen dann als Rauchsäule, Schlauchanschluss und Ausblasventil. Bis heute wird in einigen Ländern diese Art von Konstruktion genutzt, um damit Haschisch oder starken Tabak zu konsumieren und sich in einen Rauschzustand zu versetzen, was mit der heutigen Form des Shisharauchens nichts zu tun hat.

Die Verbreitung der Shisha

Als sich die Narikela im 15. Jahrhundert in Persien verbreitete, fand im Westen ein wichtiges strategisches und historisches Ereignis statt. Konstantinopel wurde osmanischer Hauptsitz, wodurch der Vormarsch nach Europa, Nordafrika und auch in den Osten nach Persien stark vorangetrieben wurde. Das osmanische Reich grenzte an Persien, mit dem es sowieso seit Jahrhunderten durch die Seidenstraße verbunden war. Man kann sich keine bessere Verbreitungsgrundlage in der damaligen Zeit vorstellen als die Seidenstraße. Durch sie nahm auch die Verbreitung der Shisha ihren Lauf. Sie war aber auch bei den osmanischen Soldaten sehr beliebt und begleitete sie auf ihren Feldzügen.

Von der Nargile zur heutigen Shisha

Das Grundprinzip einer Shisha ist bis heute gleich geblieben, lediglich die Verfeinerung des Gerätes mit Materialien und Rauchutensilien hat sich massiv verändert. Da die Lebensdauer von Holz sehr kurz ist, wenn es mit Feuchtigkeit in Kontakt gerät, hat man sich an andere Materialien herangewagt. In Ägypten wurden erfolgreich die ersten Glasproduktionen hergestellt, die zur damaligen Zeit sehr fortschrittlich waren. Dazu verwendete man häufig Wasserflaschen, wofür der arabische Begriff شيشة schischa oder šīša ist. Deshalb nennen wir die beliebte Wasserpfeife auch heute noch Shisha. Diese neue Form der Shisha fand ihren Weg auch wieder zurück nach Indien, wo sie auf Hindi हुक़्क़ा huqqā (Gefäß) bezeichnet wurde. Im Englischen verwendet man deshalb immer noch den Begriff Hookah für die Wasserpfeife, was vermutlich mit der Kolonialisierung Indiens durch die Briten zusammenhängt. Im späteren Verlauf wurden auch die Bambus- und Holzelemente weitestgehend durch Metallerzeugnisse ersetzt. Kupfer und Messing waren ideale Materialien, da sie nicht so schnell rosten, wenn sie in Kontakt mit Wasser kommen, sich aber relativ leicht verformen und bearbeiten lassen. Auch der hohle Holzstab wurde mit der Zeit durch einen flexiblen Lederschlauch ersetzt. So konnte man gemütlicher rauchen und musste die Shisha nicht die ganze Zeit zum Mund führen. Der Schlauch war wohl der letzte Schritt der Verwandlung von der einfachen Shisha aus Naturprodukten hin zur modernen Shisha aus innovativen Elementen.

Die Shisha erreicht Europa

Nach Europa kam die Shisha erst viel später durch verschiedene Faktoren und kulturelle Einflüsse. Die ersten Gastarbeiter brachten ihre liebsten Stücke mit sich - nämlich die Shishas. Nach dem Feierabend wurde oftmals traditionell die Shisha geraucht, um sich nach der Arbeit zu entspannen. Dies geschah aber natürlich oft hinter verschlossenen Türen. Ein viel größerer Faktor bei der Verbreitung in den westlichen Ländern war der Tourismus. Ein sehr typisches Mitbringsel aus dem Urlaub war und ist eine schöne, dekorative Shisha. Denn nicht nur in Ägypten oder der Türkei, den typischen Urlaubsländern der Europäer, ist die Shisha ein Souvenir, sondern in fast allen arabischen Ländern. Viele Urlauber waren vom Shisharauchen begeistert und wollten es auch Ihren Freunden und Bekannten in der Heimat zeigen. Der große Erfolg der Shisha ist auf den wunderschönen Nebeneffekt zurück zu führen. Die Shisha verbindet und ist ein Zeichen von Gastfreundschaft und Geselligkeit. In der modernen Welt, in der wir Leben, ist es auch eine Rückzugsmöglichkeit, denn die Shisha wird in Ruhe genossen.

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